Staffel 2: Geoinformation für gesellschaftliche Herausforderungen
Geoinformation für den Katastrophenschutz
Sie sind herzlich eingeladen, am 19. Mai von 8:00 – 9:00 Uhr beim zweiten Frühstücksgespräch der Staffel 2 online mit dabei zu sein. Dr. Klaus Brand, Vorstandsmitglied beim Runden Tisch GIS e.V., wird Sie durch die Veranstaltung führen. Und das ist das Programm des Frühstücksgesprächs:
Starkregengefahren durch GIS-basiertes Risikomanagement minimieren
Ralf-Peter Angstmann RIBENA Risikoberatung und Jürgen Lutz, VertiGIS GmbH
Starkregen stellt zunehmend eines der großen Risiken für Liegenschaften mit hohem Schadens- und Wassergefährdungspotenzial dar. In Industriebetrieben können Überflu-tungen die Anlagen- und IT-Strukturen zerstören und somit existenzbedrohende Betriebs- oder Lieferkettenunterbrechungen auslösen. Ebenso ist eine massive Beeinträchtigung der Umwelt, durch freigesetzte wassergefährdende Stoffe möglich. Zu den öffentlichen Liegen-schaften mit hohem Schadenspotenzial zählen Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen. Die Gesundheit und das Leben der dort behandelten und betreuten Menschen bedarf eines besonderen Schutzes.
Alle relevanten Informationen für die Minimierung von Risiken durch Starkregen lassen sich mit einem digitalen Zwilling dieser Liegenschaften verwalten.
Eine umfassende Risikoanalyse einzelner Standorte ist nur möglich, wenn auf Basis belastbarer Simulationsverfahren die Gefährdungssituation infolge Starkregen realitätsnah abgebildet und bewertet werden kann. Grundlegende Voraussetzung hierfür sind z. B. durch hochauflösende Laserscans gewonnene, wirklichkeitsgetreue Oberflächenmodelle und vollständige Abwasserkataster.
Nachfolgend lassen sich differenziert die Situationen in Gebäuden, auf dem Areal und in angrenzenden Bereichen (Kommune, Außengebiete etc.) betrachten, Wasserpfade bzw. Auf- bzw. Rückstau auf Dach- und Geländeflächen dynamisch darstellen und somit überflutungsgefährdete Bereiche ermitteln.
Die Implementierung einer umfassenden, GIS-basierten RMBC Lösung basiert neben dem digitalen Zwilling als Datenbasis auch auf einer Risikoberatung zu grundsätzlichen Gefahren hinsichtlich Betriebsunterbrechung oder Produktionsausfall und zu Maßnahmen zur Gefahrenabwehr. Dabei werden bauliche, technische oder organisatorische Maßnahmen zum Überflutungsschutz virtuell gestaltet und durch Rückkopplung der Effekte optimiert. Die Erkenntnisse dieser Risikoanalyse führen zu einer maßgeschneiderten Risk Management Lösung, die aktiv die Schadensabwehr steuert. So werden z.B. Rettungskräfte über mobile Anwendungen sicher geleitet und hinterlegte Notfallszenarien erlauben effiziente Interaktionen für optimale Entscheidungen im Krisenfall.
Zeitkritische Geodatenprozessierung aus UAS-Daten zur nachhaltigen Nutzung im Katastrophenmanagement
Sven Ruckriegel, Student an der Hochschule München
Sven Ruckriegel gewährt einen Einblick in seine Masterarbeit. Die Arbeit befasst sich mit der zeitkritischen Geodatenprozessierung aus Drohnenaufnahmen und der Bereitstellung zur gemeinsamen nachhaltigen Nutzung im Katastrophenmanagement unter Berücksichtigung der Anforderungen und Standards der Geodateninfrastruktur Deutschlands. Hierfür werden Prozessketten web-basierter Generierung der 2D Daten Orthomosaik, DGM und DOM, sowie der 3D Daten Punktwolke und Mesh entwickelt. Auch das Video, die bisher meistgenutzte Aufnahmearte bei Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, wird durch die Georeferenzierung zur Nutzung im Geoinformationssystem in Mehrwert gesetzt.
Veranstaltungshinweise
Die Veranstaltung ist kostenlos.
Für Ihre Teilnahme am Frühstücksgespräch benötigen Sie einen Internetzugang und einen Rechner oder ein mobiles Endgerät. Als Meeting-Plattform wird Zoom verwendet.