NEWSLETTER 3/2022 vom 13.07.2022
RÜCKBLICK
Internationales 3D-Forum Lindau im Zeichen der drei Dimensionen
Über 240 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie 30 Aussteller besuchten am 10. und 11. Mai 2022 das 19. Internationale 3D-Forum Lindau. Die Themen reichten von Smart City über Building Information Modeling bis zum digitalen Zwilling. Der Runde Tisch GIS e.V. ist Mitveranstalter der international bekannten Veranstaltung.
Am 10. und 11. Mai 2022 fand in der Inselhalle Lindau nach zweijähriger Pause wieder das Internationale 3D-Forum Lindau statt. Der Runde Tisch GIS e.V. war auch bei der 19. Ausgabe Mitveranstalter. Über 240 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie 30 Unternehmensaussteller machten das Treffen zu einem vollen Erfolg.
Katrin Dorfmüller, Bürgermeisterin der Stadt Lindau, eröffnete die Veranstaltung. Sie unterstrich die Notwendigkeit neuer technologischer Lösungen auch für Stadtplanerinnen und Stadtplaner sowie Architektinnen und Architekten. Moderator Dr. Achim Hellmeier, Geospatial Consultant und Beiratsmitglied des Runden Tisch GIS e.V., betonte, dass 3D-Stadtmodelle heute zu den ‚Must-haves‘ von Kommunen zählen.
Die Themen im Überblick:
Im Eröffnungsvortrag referierte Prof. Jörg Blankenbach von der RWTH Aachen über Building Information Modeling (BIM) und die Integration von BIM, GIS und CAD. Wie BIM und GIS in der realen Stadtentwicklung eingesetzt werden, berichtete Dr. Gerhard Schrotter, Direktor Geomatik und Vermessung der Stadt Zürich. Sein Fokus: Das Ineinandergreifen von digitalem und physischem Raum in Echtzeit. Thomas Köhn von der Senatsverwaltung Berlin zeigte auf, wie die 3D-Gebäudemodelle von der Befliegung bis zur Modellierung entstehen und wie sie beispielsweise für Analysen des Hochhausleitbilds Berlins eingesetzt werden. Silke Kockler-Schikowsky von den Stadtwerken Saarlouis skizzierte den Weg hin zur zukunftsweisenden Netzdokumentation mittels 3D-GIS.
Dr. Jiri Ctyroky, Leiter des Stadtplanungsamtes der Stadt Prag, erläuterte das „3D City Model of Prague for Urban and Infrastructure Planning“. Wie 3D-Stadtmodelle aus Sicht eines planenden Architekten bewertet werden, beantworte Ulrich Schwarz, Geschäftsführer des Stuttgarter Architekturbüros „21-arch GmbH“. Aus seiner Sicht sind mutige technologische Ansätze erforderlich, zu denen er digitale 3D-Stadtmodelle zählt. Prof. Jörg Schaller von PS Umwelt Consult mit Sitz in München, zeigte anhand von Forschungsprojekten zu Transportdrohnen und Lufttaxis in einer virtuellen 3D-Umgebung die bestehenden Herausforderungen und Lösungsansätze. Franziska Reuter von der SV Cube GmbH Wiesbaden und Lars Fricke von SkenData Rostock berichteten in ihrem Vortrag „3D-Stadtmodelle: Basis für einen neuen Branchenstandard bei der Ermittlung von Versicherungswerten“ über die technischen Voraussetzungen der 3D-Gebäudemodelle als auch über die Bewertung dieser Gebäude im Versicherungsfall.
Prof. Dr. Volker Coors von der Hochschule für Technik Stuttgart (HFT) begann die Vertiefungsthemen mit dem Beitrag „Smart Cities, 3D Internet of Things (IOT) und Urbane Datenplattformen“. Anschließend moderierte Coors die Session 3D-Portrayal Service zur Visualisierung von 3D-Geodaten, in der Kommunen über ihre Bereitstellung von 3D-Daten berichteten. Weitere Workshops gab es zu den Themen: CityGML sowie Unternehmensworkshops von Esri, virtualcitySYSYTEMS, UVM Systems, DAT/EM und M.O.S.S.
Insgesamt nahmen 30 Firmen im Rahmen des diesjährigen 3D-Forums teil. Die Firmenausstellung ist ein wichtiger Bestandteil der Veranstaltung, da die Präsentation neuester Systeme und Lösungen für viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine gute Gelegenheit ist, sich gezielt über Trends zu informieren. Typisch für das 3D-Forum Lindau fand auch in diesem Jahr wieder das gesellige Beisammensein statt. Im malerisch gelegenen Segelclub direkt am See mit Blick auf die Alpen kam das Netzwerken bei Maibock und Spezialitäten der Bodenseeküche nicht zu kurz.
Weitere Informationen: www.3d-forum.li
Hier geht es zum vollständigen Rückblick.
WEITERBILDUNG
Veröffentlichung von Geo-Applikationen mittels Docker
Am 14. September 2022 bietet der Runde Tisch GIS e.V. eine Online-Weiterbildung über die Plattform-as-a-Service-Werkzeuge ‚Docker‘. Ziel des Seminars ist die Befähigung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Bereitstellen, Veröffentlichen, Verwalten und Orchestrieren von Geo-Applikationen mittels Docker. Bis zum 8. August gilt der Frühbuchertarif von 300 Euro.
Ziel der eintägigen Weiterbildungsveranstaltung „Veröffentlichung von Geo-Applikationen mittels Docker“ ist die Bereitstellung, Veröffentlichung, Verwaltung und Orchestrierung von Geo-Applikationen mit den Platform-as-a-Service-Werkzeugen „Docker“. Der Kurs richtet sich an Fach- und Systemadministrator*innen für Geo-Applikationen, Softwareentwickler*innen und Verantwortliche für den Einsatz von Geo-Applikationen und erläutert und illustriert die Grundkonzepte der Plattform. Die Dozenten bieten dazu praxisnahe Beispiele aus dem GIS-Umfeld. Zu den Inhalten gehört auch, wie sich bereits existierende Geo-Applikationen einfach in vorhandene Produktionsprozesse integrieren lassen. Beispiele für bereits entwickelte Anwendungen werden mit nützlichen Hinweisen und Tipps veranschaulicht.
Der Preis für das eintägige Online-Seminar beträgt bis zum 8.08.2022 300 Euro, danach erhöht sich die Teilnehmergebühr auf 345 Euro. Mitgliedern des Runden Tisches GIS erhalten 20 Prozent Rabatt.
Das Tagesprogramm ist bereits veröffentlicht, die Anmeldung ist bis zum 7.09.2022 möglich.
Kommunale Kartenbereitstellung am Beispiel des Masterportals
Am 21. und 22.9.2022 bietet der Runde Tisch GIS e.V. eine jeweils halbtägige Weiterbildung zum Thema kommunale Bereitstellung interaktiver Online-Karten mit der Open-Source-Software „Masterportal“. Bis zum 8. August 2022 gilt der Frühbucherpreis von 300 Euro.
Kommunen sind durch die Geodateninfrastruktur in Deutschland (GDI-DE) und die auf eine Europäische Geodateninfrastruktur aufbauende INSPIRE-Richtlinie angehalten, ihre Geodaten in digitaler Form durch Dienste und Geoportale bereitzustellen. Dies geschieht seitens der Kommunen meist über Geodatendienste, die ausschließlich als standardisierte Webdienste des Open Geospatial Consortiums (OGC) angeboten werden sollten. In der auf zwei Vormittage verteilten Online-Weiterbildung wird demonstriert, wie eine kommunale Bereitstellung interaktiver Online-Karten auf Basis der Open-Source-Software „Masterportal“ umgesetzt werden kann. Die Einsatzmöglichkeiten reichen von Themenkarten bis hin zum umfassenden Geoportal. Da der Code der Software frei verfügbar ist und bereits zahlreiche Implementierungen auf Basis des Masterportals existieren, profitieren Kommunen, weil sie Parallelentwicklungen vermeiden und Ressourcen schonen.
Der Kurs richtet sich an Fachadministrator*innen und Entwickler*innen. Ziel der Veranstaltung ist es aufzuzeigen, dass GDI-Komponenten auch kostenlos verfügbar und selbst mit wenig Programmierkenntnissen gut beherrschbar sind. Am Masterportal wird dies verdeutlicht, indem die Kursteilnehmer*innen Masterportal-Instanzen – als Teil der kommunalen GDI – lernen, sicher und selbstständig zu konfigurieren.
Der Preis der Veranstaltung beträgt bis zum 8.08.2022 300 Euro, danach erhöht sich der Preis auf 345 Euro. Mitglieder des Runden Tisch GIS e.V. erhalten 20 Prozent Rabatt. Das Tagesprogramm ist bereits veröffentlicht, die Anmeldung ist bis zum 14.09.2022 möglich.
VORSCHAU
INTERGEO 2022: Runder Tisch GIS e.V. mit dabei in Essen
Alle bisherigen Trendanalysen zum Nachlesen im Netz: https://rundertischgis.de/publikationen/trendanalysen.html
Kommunales GIS-Forum: Die Herbst-Veranstaltung des Runder Tisch GIS e.V.
Der Termin steht fest: Am 15. November 2022 treffen sich GIS-Verantwortliche aus Kommunen und Landkreisen zum Kommunalen GIS-Forum in Ulm.
Das Kommunale GIS-Forum ist seit Jahren Treffpunkt für Verantwortliche in Sachen GIS- und Geoinformationen in Gemeinden und Landkreisen. Die Anwendung von Geodaten und deren praktischer Einsatz in den Verwaltungen steht im Mittelpunkt. Die physische Zusammenkunft lädt zudem zu direkten und informellen Gesprächen zwischen den kommunalen Expert*innen und den für das Thema Geoinformationen Verantwortlichen aus Ministerien und Landesbehörden.
Die diesjährigen Themenblöcke bilden folgende Schwerpunkte ab: Geoinformation für Energiewende, Klima, Umwelt, 3D-Geodaten und ihre Anwendungen sowie Kommunale GIS-Anwendungen.
Das Programm und Anmeldelink folgen in Kürze.
AUS DER LEHRE
Standards für den digitalen Zwilling der Stadt
AUS DEN UNTERNEHMEN
IP SYSCON geht mit seiner Informationsveranstaltung XPlanung auf Reisen.
- 20. Juli 2022 Augsburg
- 21. Juli 2022 Nürnberg
- 1. September 2022 Eckernförde
- 6. September 2022 Essen (im Rahmen der IP SYSCON NRW 2022)
Sprechen Sie mit uns über Ihre Anforderungen und Erwartungen sowie die Voraussetzungen bei der Einführung des Standards XPlanung.
Eine Übersicht zu den Veranstaltungen mit Tagesprogramm, einer Online-Anmeldung und weiteren Informationen finden Sie hier: https://www.ipsyscon.de/aktuelles/termine/
Schicken Sie bei Interesse auch gerne eine E-Mail an kongress@ipsyscon.de
DUET: Digital Urban European Twins
Das von der EU finanzierte Projekt DUET (Digital Urban European Twins) zielt darauf ab, den Einsatz von Digitalen Urbanen Zwillingen bei der Umsetzung von Maßnahmen im öffentlichen Sektor zu fördern. Virtual City Systems (VCS) ist daran beteiligt.
Mit dem Start von DUET im Jahr 2019 wurden Flandern (Belgien), Pilsen (Tschechische Republik) und Athen (Griechenland) als Pilotregionen für den Digitalen Zwilling ausgewählt. Das Projekt basiert auf dem Leitgedanken, Initiativen mit gesellschaftlichem Mehrwert zu schaffen, welche sich in bestehende Verwaltungsstrukturen der Pilotregionen einbinden lassen.
Virtual City Systems (VCS) ist eines von 17 Mitgliedern aus fünf europäischen Ländern, die am DUET-Projekt beteiligt sind. In dieses Konsortium bringt VCS technisches Fachwissen für Digitale Zwillingsinnovationen und die Verarbeitung von Geodatensätze zu performanten webbasierten 3D-Karten ein. Durch die Zusammenarbeit mit Datenmodellierungsexperten und Experten für Nutzerbedürfnisse haben die drei Pilotregionen ihren Digitalen Zwilling auf vielfältige Weise weiterentwickelt. Um einen genaueren Einblick in die Projektarbeit zu geben, seien hier einige Beispiele genannt, die im Zuge der Evaluierungstests von den jeweiligen Pilotregionen durchgeführt wurden.
Athen verglich im Digitalen Zwilling mehrere Szenarien für die Schaffung neuer Fußgänger- und Fahrradrouten.
Flandern analysierte die jährlichen Sonneneinstrahlungsdaten unter Berücksichtigung des Schattenwurfs durch die bebaute Umgebung, um schattenreiche Orte in der Stadt Gent zu lokalisieren. Die Ergebnisse zeigten, wo öffentliche Plätze für Senioren verbessert werden könnten, um heiße Sommertage erträglicher zu machen. https://citytwin.eu/urbanage-test-case-find-shadow-rich-locations-in-the-city-of-ghent/
Pilsen nutzte seinen Digitalen Zwilling, um die Auswirkungen einer neu gebauten Umgehungsstraße auf Verkehr, Lärm und Luftverschmutzung zu verstehen.
Diese Beispiele zeigen, dass Digitale Urbane Zwillinge ein nützliches Instrument für eine Vielzahl von Stadtentwicklungsprojekten sind. Dabei stellen eben diese Herausforderungen auch nur einen kleinen Teil der Anwendungsszenarien dar. Entscheidend ist, dass neben den Visualisierungs- und
Simulationsmöglichkeiten auch Analysefunktionalitäten entwickelt und angeboten werden, für die innerhalb des DUET-Projektes noch Potenziale identifiziert wurden.
Alle DUET-Projektpartner waren erfreut, die Auszeichnung „Enabling Technology of the Year“ auf der Smart City World Expo 2021 in Barcelona zu erhalten. Der Bedarf und der Einsatz von Digitalen Urbanen Zwillingen in Europa nehmen rasch zu.
Weitere Infos unter www.gotostage.com/channel/virtualcitysystems